Die Nacht an der Landspitze von Mizen Head war nicht gut. Zusammen mit einem englischen Camper standen wir dort ganz alleine und um drei Uhr nachts kam ein Auto, stellte sich mit voll aufgedrehter Musik dicht hinter unseren Camper und der Typ fuchtelte mit einer langen Stange herum. Nach etwa einer Stunde fuhr er dann wieder davon. Keine Ahnung, was der vor hatte, aber es war ein mulmiges Gefühl. Zusammen mit dem anderen Camper haben wir diesen ungastlichen Ort noch in der Nacht verlassen und uns ein Plätzchen in einem kleinen Hafenstädtchen gesucht. Alles gut, aber solche Abenteuer brauchen wir nicht.
Zwischenzeitlich wird es erforderlich, unsere Gasvorräte aufzufüllen, die erste Flasche ist bereits leer. Wir fragen an vielen Stellen, werden immer wieder woanders hingeschickt (die Leute sind alle sehr freundlich und bemüht) und wir führen viele Telefonate. Nach fast 100 km im Kreis müssen wir einsehen, dass das Befüllen unserer leeren Gasflasche nirgendwo möglich ist. Für eine irische Gasflasche fehlt uns aber der Adapter. Auch der ist nirgends zu bekommen. Wir sind heute frustriert.
Heute geht’s weiter auf die Beara Halbinsel, die kleine Schwester der Iveragh Halbinsel (Ring of Kerry). Von einem kahlen, schroffen Gebirgszug aus bieten sich immer wieder herrliche Ausblicke auf die Küste.
Für heute bleiben wir in Castletownbere. Das Städtchen rühmt sich als Fischereihauptstadt Irlands. Die Atmosphäre des Ortes mit seinen vielen Restaurants, Pubs und Geschäften gefällt uns gut und auch das Guinness ist lecker.
Zur Spitze der Beara Halbinsel führt eine sehr schmale Panoramastraße bis zu einer Seilbahnstation. Irlands einzige Kabinenbahn wirkt nicht gerade modern und sieht eher aus wie eine hängende Hütte. Die kurze Fahrt über den Atlantik zur vorgelagerten Insel Dursey kostet uns schon etwas Überwindung.
Auf der hügeligen Felseninsel leben neben etlichen Schafen und Kühen nur noch wenige Farmer.
Auf dem Rückweg zur Seilbahn beginnt es zu nieseln, später im Camper folgt dann Regen und noch mehr Regen und für den Rest des Tages Dauerregen. Trotzdem begeistert uns die enge Küstenstraße durch eine atemberaubende Felskulisse bis hinunter zur tobenden See.
Bevor wir unseren heutigen Übernachtungsplatz finden, stoppen wir in einem kleinen Kaffee mit gigantischer Kuchenauswahl. Ein nettes Gespräch mit einem irischen Paar am Nachbartisch über die Welt, Irland, den Brexit und die gefährlichen Autokraten unserer Zeit lässt uns das Wetter für einen Moment vergessen. Immer wieder kommen wir mit den aufgeschlossenen und freundlichen Iren ins Gespräch. Eine sehr positive Reiseerfahrung, wie wir finden.
2 Gedanken zu „Mit dem Cable Car über den Atlantik …“
Joachim
Tolle Eindrücke und Bilder, genauso wie bei den Reisen vorher. Vielleicht ein etwas abwechslungsreicheres Wetter 🙂 . Weiterhin viel Spass und gute Fahrt.
Lydia & Ronny
Ihr erlebt ja schon allerhand in Irland. Hoffe die unangenehmen Abenteuer halten sich in Grenzen. Aber so ist es, wenn einer eine Reise macht, gibt’s immer viel zu berichten. Viel Glück bei der Suche nach einer Glasflasche und hoffentlich wieder schöne Momente.
Tolle Eindrücke und Bilder, genauso wie bei den Reisen vorher. Vielleicht ein etwas abwechslungsreicheres Wetter 🙂 . Weiterhin viel Spass und gute Fahrt.
Ihr erlebt ja schon allerhand in Irland. Hoffe die unangenehmen Abenteuer halten sich in Grenzen. Aber so ist es, wenn einer eine Reise macht, gibt’s immer viel zu berichten. Viel Glück bei der Suche nach einer Glasflasche und hoffentlich wieder schöne Momente.