Mit dem Fahrrad und zu Fuß unterwegs in den spanischen Bergen

Das mit der Suche nach frühlingshafteren Temperaturen haben wir geschafft. Es sind inzwischen tagsüber so um die 18° bis 20°,  in höheren Gegenden auch etwas darunter. Auf der Weiterfahrt nach dem Ebro-Delta verändert sich die Landschaft allmählich und die Berge kommen näher. In dieser hügeligen und sandigen Gegend verläuft die Route del Vino de Jumilla. Dort wird überwiegend ein besonders kräftiger und fruchtiger Rotwein der Rebsorte Monastrell angebaut. Diese Traube kommt mit den besonders trockenen Böden dieser heißen Region gut zurecht … was die üblichen Schädlinge vom Wein nicht schaffen. Also Bio wie von selbst.

Gegen Abend erreichen wir den Wallfahrtsort Caravaca del la Cruz. Oben von der Basilika bietet sich ein schöner Blick über den Ort.

Es gibt immer wieder Reisetage, die frustrierend verlaufen. Der nächste Tag ist ein solcher. Unser Ziel sind die Felsenwohnungen von Cuevas del Almanzora. Im Ort angekommen müssen wir feststellen, dass diese Sehenswürdigkeit noch 32 km entfernt zu finden ist (hier haben wir uns wohl ungenügend vorbereitet …). Unser Navi führt uns auf dem Weg dorthin über Schotterpisten und ein ausgetrocknetes Flussbett. Bei den Felsenwohnungen angekommen müssen wir nun feststellen, dass das Museum bereits geschlossen hat und – es ist Sonntag – am Montag den üblichen Ruhetag einlegt. So können wir nur im Vorbeifahren einige Blicke auf die Felsen erhaschen.

Auf der Suche nach dem im Reiseführer beschriebenen Übernachtungsplatz verfangen wir uns immer tiefer in den engen und für uns kaum befahrbaren Gassen des Ortes. Eine junge Spanierin geleitet uns schließlich mit ihrem Auto auf breiteren Straßen aus dem Gewirr heraus zu unserem Übernachtungsziel. Am Abend bemerken wir dann, dass der Routentracker die gesamte Tagestour nicht aufgezeichnet hat. Es gibt sie, diese frustrierenden Tage.

Für den kommenden Tag haben wir uns den Naturpark Cabo Gata ausgesucht, den wir auf einer kleinen und bergigen Küstenstraße erreichen. Die serpentinenreiche Route bietet immer wieder tolle Ausblicke auf das Meer.

Der nun folgende Teil des Hinterlandes ist geprägt von Gemüseanbau, zu erkennen an den folienbedeckten Gewächshäusern so weit das Auge reicht. Ganze Täler wirken von oben wie weiße Flächen … schön anzuschauen ist das nicht. Fährt man mitten durch diese Gewächshausanlagen sieht man sehr viel Müll und Plastikabfälle. Wir fragen uns, wohin diese riesigen Mengen an Plastikabfällen wandern.

Unser Übernachtungsplatz ist ein guter Startpunkt für eine Radtour vorbei an weiten Stränden und auf einer steilen Schotterpiste mit atemberaubenden Ausblicken.

Wir wechseln am nächsten Tag von den Fahrrädern zu den Wanderschuhen zu einer Wanderung in der Tabernas Wüste. Über einen schmalen und steilen Pfad steigen wir hinab in ein ausgetrocknetes Flussbett und sind in dieser einzigartigen Steinwüste umgeben von hohen Bergen, die faszinierende Formen und Muster aufweisen. Je nach Betrachter erkennt man Gesichter, Tierkörper oder einfach nur wie in Falten gelegte Felsen. Das Gestein kann man zum Teil mit der Hand zerbröseln, die Berge bestehen nämlich zum großen Teil aus Sand. In dieser eigentlich lebensfeindlichen Umgebung grünt und blüht zu dieser Jahreszeit so einiges.

5 Gedanken zu „Mit dem Fahrrad und zu Fuß unterwegs in den spanischen Bergen“

  1. Marlies Selentin

    Guten Morgen ihr Zwei,

    wieder ein toller Bericht. Sehr facettenreich diese Gegend .
    Nicht so stürmisch wie Irland sondern eher sonnig bis wolkig und
    angenehmen Temperaturen. Und so unterschiedliche Landschaften.
    Schmeckt dieser Biorotwein gut? Bei uns ist es wieder kalt aber k e i n
    Schnee mehr. Gute Weiterreise und ich freu mich schon auf den nächsten Bericht.
    Liebe Grüße aus München
    Marlies

  2. Ernst Fritzemeier

    Hallo Ihr Lieben,
    die anhaltende Trockenheit, von der weite Teile Spaniens betroffen sind, kann man auf Euren Bildern auch erahnen. Erlebt Ihr es dort so?
    LG Ernst

  3. Sehr schöne Eindrücke, und die Küste ist hier auch noch nicht bzw. nicht so zugebaut wie etwas weiter im Süden. Weiterhin gute Fahrt mit Rad oder Camper und Wanderungen.

    1. Lydia und Ronald

      Hallo ihr beiden, ihr habt ja schon einiges erlebt in den letzten Tagen. Schöne Eindrücke abseits der Küste zeigen eure Fotos. Und die angenehmen Temperaturen machen Lust aufs Wandern oder Rad fahren. Wir sind gespannt auf den nächsten Abschnitt. Gute Weiterfahrt.
      Lg Lydia und Ronald

  4. Hans-Rudolf Baier

    Liebe Frau Flasshoff,
    Gerade hat mir Ihre Tochter eine Braunüle gelegt und bei dieser Gelegenheit konnten wir ein bisschen plaudern.
    Es ist ja ein unvorstellbarer Zufall, daß ich hier Ihrer Tochter begegne. Ich kann jetzt nicht mehr schreiben, denn ich bin durch die Therapie irgendwie angeschlagen.
    Herzliche Grüße und viel Freude im Urlaub
    Hans-Rudolf Baier

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