Es geht weiter Richtung Westen und wir erreichen die kleine Stadt Antequera. Wir schrauben uns auf engen Bergstraßen mit bizarren Felsformationen bis auf 1200 m hoch. Im weiteren Streckenverlauf nördlich der Sierra Nevada ist die Landschaft weiterhin bergig und landwirtschaftlich geprägt. Olivenhaine soweit das Auge reicht. Je weiter wir in die Provinz Málaga kommen, desto schlechter wir das Wetter.
Wir erreichen Antequera im strömenden Regen und flüchten zum Einkaufen in eine Shopping-Mall. Alles sieht dort verlassen aus und die Geschäfte sind an einem Freitag Nachmittag geschlossen. Wie wir später erfahren ist ein regionaler Feiertag (am 28.2.1980 wurde Andalusien per Abstimmung eine autonome Provinz).
In Antequera treffen wir Freunde, die derzeit ebenfalls durch Andalusien reisen. Zusammen steigen wir aus der Altstadt hinauf zur Alcazaba, dem Wahrzeichen der Stadt mit einem schönen Blick hinunter auf die Häuser. Mit leckeren Tapas beenden wir unsere Stadtbesichtigung.
Das Wetter sieht am nächsten Tag nicht besonders einladend aus … dicke dunkle Wolken hängen über dem ca. 10 km entfernt liegenden Wandergebiet des El Torcal Naturparks. Man könnte dort durch bizarre Kalksteinfelsen wandern …
In der nun folgenden Gegend sind die saftig grünen Bergwiesen auffallend, ein Anblick, den wir bisher noch nicht hatten. Im kleinen Dorf Almogia übernachten wir auf dem leeren Parkplatz an einem Fußballplatz. Der Platz füllt sich immer mehr mit Autos, hinter einer hohen Mauer findet dann ein Fußballspiel statt, dessen Verlauf und Ergebnis wir nur akustisch verfolgen können. Dann kehrt auf dem Platz für die Nacht wieder Ruhe ein.
Die Wetteraussichten in dieser Gegend sind für die nächsten Tage so schlecht, dass wir auf einige geplante Aktivitäten verzichten müssen und nach Córdoba fahren. Und tatsächlich finden wir die Sonne. Von einem zentrumsnahen Übernachtungsplatz aus lassen wir uns am Nachmittag durch die Altstadt von Córdoba treiben und bewundern die Einblicke in die blumengeschmückten Innenhöfe der Altstadthäuser, die sogenannten Patios.
Am nächsten Tag steht die Hauptattraktion von Córdoba, die Mesquita auf unserem Programm. Sie ist eine beeindruckende Mischung aus islamischer und christlicher Architektur. Sie besticht nicht nur durch ihre Größe, sondern im Inneren auch durch die endlosen weiß-roten Hufeisenbögen (856), kunstvolle Säulenhallen und das imposante Kirchenschiff in der Mitte. Einst Moschee, heute Kathedrale verkörpert sie die wechselvolle Geschichte Andalusiens.
Über Andalusien rollt ein Regengebiet nach dem anderen hinweg. Neidisch schauen wir auf das frühlingshafte Wetter in Deutschland … und dabei hatten wir es uns doch gerade andersherum vorgestellt. Unsere Planung richtet sich immer mehr nach den ‚Regenlöchern‘ der Wettervorhersage aus. Und in so einem Loch fahren wir mit dem Fahrrädern auf den Via Verde de la Sierra. Dieser 35 km lange Radweg ist eine ehemalige Bahnstrecke, die in den 20er- und 30er-Jahren erbaut wurde und nie in Betrieb genommen wurde. Die Strecke führt durch eine zerklüftete Bergregion von Olvera nach Puerto Serrano durch 30 – teilweise unbeleuchtete – Tunnel. Es gibt immer wieder beeindruckende Ausblicke auf die senkrecht abfallenden Felswände. Hier ist das Gebiet der Gänsegeier, die in den Felsen leben und majestätisch am Himmel segeln.
Ein Wochenende mit starkem Dauerregen steht uns bevor, wir flüchten auf einen Campingplatz in der Nähe von Ronda und wenn wir wieder getrocknet sind gibt’s den nächsten Reisebericht von uns..
Schade mit dem Wetter in Spanien, aber diese Jahreszeit scheint noch nicht stabil wie im Sommer zu sein. In Deutschland war diese Woche mildes Frühlingswetter , aber die kühlen Temperaturen kommen ab morgen wieder zurück. Bleibt gelassen und sucht weiter die Schönwetter-Zonen. Wir drücken euch die Daumen. Schönes entschleunigtes Weiterreisen. Sonnige Grüße aus Hessen Lydia und Ronald
Schade mit dem Wetter. Das Schlechtwettergebiet hat auch bis auf Mallorca gereicht, dort was es kühler als bei uns. Vielleicht könnt ihr ja noch etwas nachholen, was jetzt dem schlechten Wetter zum Opfer gefallen ist. Falls ihr die Möglichkeit habt und nochmal Richtung Malaga kommt, kann ich Euch wärmstens den camino del Rey empfehlen – den hatten wir im Januar gemacht bei tollem Wetter und ohne Wind, dann kann man ihn ganz gehen (war allerdings recht frisch, obwohl nur ca. 400 m über NN.).
Ich drücke die Daumen, hier schlägt das Wetter ab heute um in wechselhaft.
Trotz des Wetters sieht es einfach wunderschön aus und hochinteressant wie verschieden die Landschaften sind, durch die Ihr kommt.
Ich wünsche euch besseres Wetter!!
Kay