Eine Reise durch die Camargue führt irgendwann auch an den riesigen Salzgewinnungsgebieten vorbei. In flach angelegten Teichen, in denen die Wasserverdunstung begünstigt wird, wird das im Meerwasser enthaltene Salz kristallisiert und dann ‚geerntet‘. Das Camargue Fleur de Sel ist ein einzigartiges Salz mit zarten knusprigen Flocken. Die ‚Erntemaschinen‘ erinnern einen etwas an den Braunkohleabbau, nur eben weiß.


Weiter nach Osten finden wir etwas abseits der Touristenströme das kleine und ursprüngliche, provenzalische Dorf Ampus. Mit seinen Torbögen, Brunnen und Blumenschmuck verleiht es einen besonderen Charme und viel Atmosphäre. Am Marktplatz genießen wir diese Stimmung bei einem Kaffee in der Sonne. Alles geht hier entschleunigt zu, niemand sperrt sein Auto ab und wenn jemand kurz auf den engen steilen Gassen parkt, um etwas zu erledigen, dann warten alle geduldig, bis es weitergeht. Und dann ist da noch diese kleine Boulangerie. Aus dem Backofen wandern die fertigen Brote in ein offenes Regal zum Verkauf und der Duft weht durch die Tür nach draußen. Karin legt sich Vorräte für die Weiterreise an.


Wir nähern uns der Côte d’Azur und wollen ein besonders schönes Teilstück der Küstenstraße, die Corniche d’Or von Saint Raphael nach Mandlieu-La-Napoule entlangfahren. Die fast 40 km lange Route bietet spektakuläre Ausblicke auf die roten Felsen einerseits und das türkis blaue Meer weit unten auf der anderen Seite. Dieser Kűstenabschnitt ist aber eher für den Beifahrer geeignet, weil die enge Straße und der Verkehr die Konzentration des Fahrers erfordern.
Au revoir la France … Boungiorno Italia
Au revoir la France … Boungiorno Italia
Auf der Küstenautobahn wechseln ständig Tunnel und Brücken und wir sehen unten am Meer die bekannten Touristenorte mit ihren Hochhäuser. Ein Anblick, der uns zum Weiterfahren über die Grenze nach Italien veranlasst. Ziel ist Levanto, wo wir uns mal wieder einen Campingplatz gönnen. Die nächsten Tage wollen wir uns nämlich dem Cinque Terre Nationalpark am Ligurischen Meer widmen. Das Aushängeschild sind die 5 Küstenorte, die steil in die Felsen gebaut sind und über einen Wanderweg entlang der Klippen oder bequemer mit dem Zug erreichbar sind. Wir entscheiden uns für die bequeme Variante und fahren mit dem Zug bis Riomaggiore, dem östlichsten Dorf. Von dort wollen wir uns mit dem Zug von Ort zu Ort zurück bewegen. Schon auf der Hinfahrt wird klar, worauf wir uns eingelassen haben. Die malerischen Orte sind ein Touristenmagnet und in Riomaggiore schieben wir uns mit Menschenmassen vom Bahnhof durch einen Fußgängertunnel zum Hafen (und jetzt ist noch nicht Hauptsaison!). Das Örtchen mit den bunten, steil in die Klippen gebauten Häusern ist wirklich nett anzusehen, aber der Menschenrummel ist nicht so unser Ding. Weiter geht’s über Manarola nach Corniglia und dort über eine in unzähligen Serpentinen angelegte Treppe hinauf in den Ort, in dem eine ruhige Atmosphäre herrscht (Treppen halten Touristen ab). Das gefällt uns wesentlich besser und wir verweilen dort ein wenig. Schließlich folgen die Dörfer Vernazza und Monterosso. Zurück in Levanto haben wir viele tolle Eindrücke gesammelt aber auch platte Füße bekommen. .





Und von Cinque Terre ist es noch eine Tagesetappe bis in die Toskana, unserem nächsten Ziel. Am Lago Trasimeno finden wir direkt am See einen ersten Übernachtungsplatz. Mit einem Umfang von 54 km ist er der größte See der Apenninhalbinsel und der viertgrößte Italiens. Um uns herum herrscht noch Winterschlaf und … da ist es wieder … das Regenprasseln auf dem Dach des Campers. Die Tiefdruckgebiete Reisen beständig mit uns. Haben wir uns schon daran gewöhnt? Trotz Nieselregen und dicken Wolken starten wir am nächsten Morgen zu einer Radtour. Wir haben uns eine Mountainbike-Route ausgesucht und im Verlauf der Strecke werden die Wege aufgrund der Regenfälle immer weicher und schlammiger bis wir schließlich – teilweise schiebend – aufgeben und den Rückweg abkürzen müssen. Trotzdem war es eine schöne Tour, die wir sogar bei einem Kaffee in der Sonne beenden können.


Als südlichsten Punkt unserer Reise haben wir uns in der Toskana das Städtchen Cortona ausgesucht. Cortona ist eine malerische Stadt auf einem Hügel fast 500 Meter hoch gelegen mit einem Blick über die Landschaft. Sie ist eine der ältesten Städte der Toskana. Wir halten uns einige Tage in dieser Gegend auf und trauen uns trotz starkem Wind sogar wieder, eine Radtour zu starten. Dieses Mal endet die Tour in the middle of nowhere so …

… und es heißt ca. 8 km zurück schieben. Verständlich, daß wir einstimmig beschließen, auf dieser Reise keine weiteren Radtouren zu unternehmen.
In den nächsten Tagen werden wir zurück nach Deutschland reisen. Wir sind jetzt fast zwei Monate unterwegs und wollten in Andalusien den Frühling finden. Gefunden haben wir kühle Temperaturen und frustrierenden Dauerregen in Spanien, Schnee in Andorra und etwas Sonne, Matsch und Sturm in Italien. Wir haben mit dem Camper das westliche Mittelmeer bereist, sehr spontan unsere Pläne geändert und viel gesehen. Gerade das hat den besonderen Charakter dieser Reise ausgemacht und es war schön!

Wirklich eine tolle Reise und sooo viele Orte gesehen und km gemacht.
Die Klippendörfer wunderschön. Und jetzt kenn ihr ja schon den Ort
an dem wir uns dann wiedersehen….. Beneidenswerte Reise trotz mancher
Widrigkeiten.. aber das kennt ihr ja bereits und könnt damit prima umgehen.😉 . Ganz liebe Grüße aus dem heute sonnigen München
Oweh, und hier hatten wir den wohl trockensten März ever… Gute und sichere Rückreise wünschen wir.
Tolle Reise bei jetzt doch schönerem Wetter. Gute Weiterreise wünschen die prenzelberger
Ihr gebt wirklich alles – und das Wetter hat es nicht unbedingt belohnt. Schön, dass ihr die Reise trotzdem als schön und ereignisreich für Euch verbuchen könnt. Vielleicht habe ihr ja auf der Rückreise tolles Wetter und könnt spontan noch einiges sehen.
Wenn einer eine Reise macht, hat er viel zu erzählen… ihr habt eure Reise wirklich sehr variantenreich gestaltet, das bleibt euch sicher in guter Erinnerung. Gute Rückfahrt und bis bald wieder zuhause.