Valencia

Für ein paar Tage nisten wir uns auf einem Campingplatz in der Nähe von Valencia ein, von wo aus die Stadt bequem mit der Metro zu erreichen ist. In der Stadt findet gerade das Fallas-Fest statt. Las Fallas findet jedes Jahr Mitte März zu Ehren des Heiligen Josef statt und ist bekannt für seine beeindruckenden Kunstwerke, Feuerwerke und die spektakuläre Verbrennung riesiger Skulpturen am letzten Tag des Festes. Riesige kunstvolle Skulpturen aus Holz, Styropor und Pappmaché zeigen satirische Darstellungen von Politikern, Prominenten oder aktuelle Themen. Am letzten Tag werden fast alle Fallas-Skulpturen verbrannt – ein riesiges spektakuläres Ende des seit 2016 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Festes.

Nachdem wir zwei Regentage im Camper über uns haben ergehen lassen, starten wir endlich bei herrlichem Sonnenschein unseren Besuch in Valencia. Die Stadt befindet sich im Ausnahmezustand. Auf den Straßen wimmelt es von Menschen, wir bestaunen auf den großen Plätzen die monumentalen und farbenfrohen Skulpturen, Musikkapellen ziehen durch die Straßen und Kleinkünstler zeigen ihr Können.

Das historische Zentrum der Stadt ist eine Augenweide: Die Kathedrale mit der Fassade im Barockstil, der Mercat Central in der schönen Jugendstil-Markthalle und vieles mehr. Wir lassen uns durch die trubeligen engen Gassen mit unzähligen Restaurants und Fallas-Essenständen schieben. Nur wenige Gassen von der klassischen Altstadt im Viertel El Carmen ändert sich der Charakter der Altstadt. Hier gibt es viele alte Häuser mit Streetart, in den Gassen wird auf dem offenen Feuer in riesigen Pfannen Paella zubereitet und in familliärer Runde gefeiert.

Am nächsten Tag haben wir uns das moderne Valencia vorgenommen. Es ist der Stadtteil Ciutad de les Arts mit seinen modernen und futuristischen Gebäuden, Opernhaus, Veranstaltungshalle L’Agora, Wissenschafts-Museum, der Grünanlage L’Umbracle und natürlich dem L’Oceanografic, unserem eigentlichen Ziel. Das größte Aquarium Europas beeindruckt uns sehr. Die Architektur, die Darstellung der verschiedenen Lebensräume (mediteran, arktisch, Feuchtgebiete) und natürlich die Tiere sind sehr sehenswert.

Rund 360 km weiter – wir sind mittlerweile in Katalonien angekommen – liegt nordwestlich von Barcelona das Kloster Monserrat. Es ist ein berühmtes Benediktinerkloster und liegt spektakulär in den Bergen von Monserrat. Das Kloster wurde im 11. Jahrhundert gegründet und ist ein bedeutender Wallfahrtsort. Zudem beherbergt es eine der ältesten Knabenchöre Europas, die Escolania de Montserrat. Die einzigartige Felsenlandschaft und die spirituelle Atmosphäre machen das Kloster zu einem beliebten Ausflugsziel für Pilger und Touristen (mehrheitlich Asiaten). Die Basilika ist von einem weitläufigen Gebäudekomplex aus Hotels, Aussichtsrestaurants und Souvenirläden umgeben. An Strassenständen werden regionale Produkte wie Käse, Honig usw. verkauft. Eben alles, was eine touristische Pilgerstätte so braucht.

Vom Kloster aus fahren noch 2 Zahnradbahnen steil den Berg hinauf zu einer Kapelle und verschiedenen Wanderwegen. Michael winkt beim Anblick der Bahn dankend ab, Karin macht noch einen kleinen Ausflug mit einer der Zahnradbahnen auf den Berg. Insbesondere der Blick auf das Kloster ist von der Bahn aus faszinierend.

Leider kommen wir nicht in den Genuß der Sängerknaben, weil die tägliche Vorstellung über Wochen hinaus ausgebucht ist. Aber den Bustourismus machen wir uns zunutze. Wir übernachten nämlich kurzentschlossen auf dem am Abend leeren Busparkplatz nur wenige Schritte vom Kloster entfernt. 720 Meter hoch über dem Tal ist es empfindlich kalt … der Morgen entschädigt mit einem spektakulären Sonnenaufgang über den Wolken im Tal. Vor Ankunft der ersten Touri-Busse haben wir unseren Logenplatz bereits wieder verlassen.

Inspiriert von dieser heiligen Stätte fahren wir wieder hinab ins Tal und beschließen aus Spanien auszureisen. Unser nächstes Ziel ist ca. 160 km entfernt und wird das Thema des nächste Reiseblogs sein …

Die Versuchung ist natürlich groß, die Wetterprognosen für die Regionen anzuschauen, aus denen wir wegen des Regens geflohen sind. Das sollte man eigentlich nicht tun, denn in Andalusien ist es jetzt sonnig und die Temperaturen sind auf über 20° geklettert. Der Blick nach vorne auf unsere weitere Reise lässt diese Wetteränderung allerdings leider noch nicht erkennen.

3 Gedanken zu „Valencia“

  1. Joachim Steurer

    Montserrat ist toll, vor allem auch die Aussicht und die bekannten Sektkellereien in der Region. Viel Spass bei Euren nächsten Zielen mit hoffentlich besserem Wetter. So langsam im Jahr sollte es sich mediterran stabilisieren.

  2. Marlies Selentin

    Hallo ihr Zwei, wieder tolle Fotos und Valencia
    scheint eine schöne und bunte Stadt zu sein. Ja,und der Sonnenaufgang am Kloster sensationell. Weiterhin eine gute und spannende Zeit. L.G.

  3. Lydia und Ronald

    Die Fallas haben wir live auch erlebt. Spannend waren die Verbrennungen der wunderschönen großen Figuren.
    Aber es gibt ja sicher noch weitere schöne. Ziele im Frühling und Richtung Norden.
    Gute Fahrt weiterhin und schöne Erlebnisse.
    Lydia und Ronald

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